Besondere Objekte


Überraschende Schönheit

Das Keramikzentrum Tiendschuur hat viele besondere Objekte in seiner Sammlung. Auf dieser Seite stellen wir jedes Mal ein paar Objekte vor. Dabei legen wir verschiedene Kriterien an: besondere Schönheit, innovative Technik, überraschendes Design oder ein interessanter Hintergrund.

Wir laden Sie ein, die Schönheit der Objekte ungehemmt zu erleben.


Vase Jacques Bongaerts

Diese Vase ist ein Paradebeispiel für das keramische Erbe von Tegelen. Die Vase wurde von Jac. Bongaarts hergestellt. Jac. wurde 1920 in Tegelen geboren. Im Alter von 15 Jahren schloss er sich dem Modellierclub Tekavok (Tegeler Keramik und Volkskunst) an, der von dem Töpfer und Keramiker Joep Felder und dem Maler Jean Flos geleitet wurde. Die gesamte Gruppe wurde 1936 als Mitarbeiter des Keramikstudios Russel-Tiglia eingestellt. Der Direktor George Goossens bittet Jac., die Leitung dieses Ateliers zu übernehmen. In dieser Zeit entsteht auch die Vase.

Die Vase ist aus rotbrennendem Steingut hergestellt. Für die Dekoration verwendet Jac. verschiedene Techniken. Am auffälligsten ist die Einlage aus dreifarbigem Ton, eine alte traditionelle Technik. Kleine Muster aus schwarzem, gelbem oder weißem Ton werden auf den rotbrennenden Ton geklebt, bevor die Vase zum ersten Mal in den Brennofen kommt.

Die Bilder sind inspiriert von Geschichten aus dem Leben Jesu, wie sie im Neuen Testament aufgezeichnet sind. Im obersten Stockwerk sehen wir die vier Evangelisten, denen die Texte der Evangelien zugeschrieben werden. Im ersten und zweiten Stockwerk werden Szenen aus dem Leben Jesu anschaulich dargestellt.


Joan Carillo Vase

Diese ungewöhnliche blau-rote Vase mit zwei schmalen Hälsen ist ein Werk von Joan Carillo. Joan Carrillo - 1948 in Campillos (Málaga) geboren - besucht von 1963 bis 1967 die Kunstgewerbeschule in Olot (Katalonien). Im Jahr 1968 arbeitet er in der Werkstatt der Gebrüder Serra in Barcelona. Anschließend eröffnet er seine eigene Werkstatt in Riudaura bei Olot (1970). Er ist Mitglied der renommierten Academia International Ceramic (AIC) in Genf (Schweiz) und Mitbegründer der Töpfergenossenschaft "Coure". Im Jahr 2008 nahm er an der Ausstellung Goldfieber im damaligen Töpfereimuseum De Tiendschuur (Tegelen) teil.

Joan Carillo Romero arbeitet mit der gleichen Technik wie Jordi Serra. Diese Technik geht auf die irakische und persische Keramiktradition des 9. Jahrhunderts zurück. Durch das Auftragen hauchdünner Schichten von Metalloxiden schafft er in drei Brennvorgängen Keramiken mit einem schönen metallischen Glanz.

Das Museum erwarb dieses Objekt im Jahr 2016 aus der Schenkung von Pieter Doensen. Sie können dieses schöne Objekt derzeit im Museum auf dem Umlauf in der Haupthalle finden.


Deckeltopf Niek Hoogland

Niek Hoogland ist der letzte Tegeler Töpfer in der Tradition der rheinischen Töpfer, die sich im 17. und 18. Jahrhundert in Tegelen niederließen.

Niek Hoogland arbeitete in der Pflege für psychisch Kranke, als er 1985 mit der Tagesausbildung der Keramischen Lehr- und Werkstätte Tegelen begann. Bis 1988 erhielt er von Thei van Rens Unterricht in der Tegeler/Nederriner Töpfertradition.

Die Tegeler Töpfertradition ist bis heute eine wichtige Inspirationsquelle für Niek Hoogland. Doch obwohl seine Arbeiten auf der traditionellen Schlammware-Technik aufbauen, haben sie sich in eine ganz eigene Richtung entwickelt und tragen eine zeitgenössische Handschrift. Glatt gedrehte Krüge, Schalen und Schüsseln sowie skulpturale Arbeiten erhalten ihre charakteristische Form in rot gebranntem Ton und werden dann mit einer weißen Schlammschicht überzogen, auf der sich ein Dekor befindet. Niek Hoogland verziert seine Arbeiten teils abstrakt, teils mit Motiven aus seiner unmittelbaren Umgebung (z.B. der Maas) in einem lebendigen, lockeren Stil. "Ich mache mein Werk so, wie es in dieser Region seit über zwei Jahrhunderten gemacht wird. Ich dekoriere sie mit Schlick und arbeite so direkt wie möglich. Der Akt des Machens macht mir große Freude. Die Bewegungen des Aufstellens, des Drehens und Ohrenanlegens, des Auftragens des Schlamms und des Dekorierens. Es ist wie das Erzählen von Geschichten."

Seine Arbeiten sind international hoch angesehen. Seine Karriere als Keramiker wird im Januar 2024 mit einer Einzelausstellung in der Tiendschuur ihren Höhepunkt erreichen.